Wie kam Waldshut
zum Waldshuter Männle?
Wie Waldshut zum Waldshuter Männle kam
Vielleicht ist Ihnen ja schon einmal das Wappen der Stadt Waldshut begegnet und Sie haben sich gefragt: Was ist das bloß für ein Geselle, der sich da mit Hut und Wanderstab auf den Weg macht? Es handelt sich dabei um das „Waldshuter Männle“, eine mittelalterliche Figur aus der Waldshuter Stadtgeschichte.
Die Sage vom Waldshuter Männle oder wie Waldshut zu seinem Namen kam
Man schreibt das Jahr 1249 als Fürst Rudolf von Habsburg und sein Bruder Albrecht von Habsburg beschlossen, an der Mündung des Seltenbachs in den Hochrhein eine neue Stadt zu gründen. Gesagt, getan – wäre da nicht die Schwierigkeit der Benennung! Wie sollte denn die neue Stadt eigentlich heißen? Selbst keine Idee, riefen die klugen Landesherren einen Wettbewerb aus: Jener, der ihnen den besten Namen für die neue Stadt nannte, sollte ein attraktives Preisgeld erhalten. Die Resonanz war groß, doch die Kreativität eher gering und so kam es, dass den Fürsten keiner der genannten Stadtnamen so richtig gefallen wollte. Man fürchtete schon, die neue Stadt bliebe namenlos als ein kleines, verhutzeltes Männchen in Hauensteiner Tracht aus dem nahen Hotzenwald trat und mit breitkrempigem Hut in der Hand vor den Herren sprach:
„Ich streich' das Geld in meinen Hut, die Stadt soll heißen Waldeshut!“
Den Habsburgern gefiel der Name auf Anhieb, unterstrich er doch auch die strategische Bedeutung der Stadt, die als „Hüterin des Schwarzwaldes“ in dessen südlichsten Ausläufern errichtet werden sollte. Und so kam es, dass ein alter Hauensteiner auf seine alten Tage nicht nur ein erkleckliches Sümmchen erhielt, sondern auch im 1273 angefertigten Wappen der Stadt für alle Zeit verewigt wurde.
Das Waldshuter Männle in der modernen Stadtkultur
Bis heute nimmt die Figur des Waldshuter Männles als Symbol der Stadt eine wichtige Rolle im kulturellen Leben ein. So erinnert zum Beispiel am Schaffhauser Tor ein lebensgroßes, gemaltes Abbild des Waldshuter Männle an die Gründungsgeschichte der Stadt. Diese wurde jahrhundertelang mündlich weitergegeben und gepflegt. Erst im Jahr 1920 entstand mit der Vereinigung Alt Waldshut ein Verein, der das Brauchtum und die Tradition rund um das Waldshuter Männle lebendig hält und damit zum Beispiel auch darüber wacht, dass das Waldshuter Männle eine zentrale Figur für die Waldshuter Chilbi und die alemannische Fasnacht in Waldshut bleibt.